Nachts in Bern spazieren. Die Lauben sind angefüllt mit kleinen und schmucken Geschäften. Ihre Schaufenster haben eine Merkwürdigkeit. Sie fällt einem anfangs nicht auf.
Figuren finden sich neben den zur Schau gestellten Waren. Oft sind sie auch die einzigen, die sich hinter den Scheiben tummeln.
Keine Schaufensterpuppen. Nichts, das man anziehen oder drappieren kann.
Hart am Kitsch und darüber, oft aus Blech und Antik, selten wirklich im Kontext der zu verkaufenden Waren.
Natürlich vor allem in der Zeit vor Weihnachten und dann Ostern. Denn Hasen sind der perfekte Match dafür.
Aber auch sonst tummeln sich Figuren in den Fenstern, die ein wenig profaner als Engel oder Fruchbarkeitssympbole daherkommen.
Futuristisch oder als Märchenfigur, nie realistisch. Immer kitschig. Meistens lustig,
Manchmal kindlich und verspielt, immer so als könnten sie gleich den Mund aufmachen und Bärndüütsch sprechen
Manchmal mit einem Hinweis auf die Zeit, aber immer aus der Zeit gefallen.
Alleine und sympathisch, selten im Kollektiv, immer freundlich, man will ja auch nicht abschrecken.
Und kauzig. In Bern herrscht der Kauzkitsch vor. Zumindest, wenn es um Schaufensterfiguren geht.