Alle 10 Jahre nur führt der Ort das Passionsspiel zum Leiden Christi auf. Es ist relevant, zeitgemäss inszeniert und fällt doch aus allem heraus, das man zu kennnen scheint.

Die Freilichtbühne ist schlicht, als sichtbar einziger Dekadenz mit einem ausfahrbaren Regenschutz versehen.

Die Ränge füllen sich in Erwartung von zwei Spielaufführungen a 2.5 Stunden. Mit drei Stunden Pause zwischen beiden.

Die Inszenierung mit musikalischen Zwischenspielen samt Chor und Orchester ist reduziert, nicht „modern“.

Mit barocken Schaubildern und Szenen aus dem alten Testament deuten sich die kommenden Ereignisse der Passion an.

Das letzte Abendmahl als Geburtskanal mit der Hilfe einer Aufklappbühne entstanden. Dann geht es in die Pause. Was danach kommt, bläst mich weg.

Massenszenen, eine ultrarealistische Kreuzigung und am Schluss ein leeres Kreuz als Hoffnungszeichen beschienen, vor dem eine Feuerschale steht. Eine leere Bühne. Applaus setzt ein. Niemand kommt und verbeugt sich. Es legt sich die Nacht über mich. Überwältigt.